Welche Vorteile und Chancen bietet Homeoffice fĂŒr Unternehmen?

Viele Unternehmen haben im Corona-Krisenmodus die Vorteile von Homeoffice kennen und schĂ€tzen gelernt und wollen das Arbeiten von Zuhause dauerhaft ermöglichen. Die GrĂŒnde sind vielfĂ€ltig. In diesem Artikel erfahren Sie, welche Chancen und Vorteile Homeoffice bietet.

Inhaltsverzeichnis

Sie haben Fragen zum Thema Homeoffice?

Stellen Sie uns Ihre derzeit dringlichste Frage zum Betrieb von Homeoffice ArbeitsplĂ€tzen. 
Wir schenken Ihnen 15 Minuten unseres Praxiswissens aus ĂŒber 20 Jahren.

1. Homeoffice steigert die ArbeitgeberattraktivitÀt

Menschen sind unterschiedlich, und so auch die BedĂŒrfnisse und WĂŒnsche hinsichtlich des Arbeitsortes und der Arbeitszeit. Der eine arbeitet lieber im festen BĂŒro in den RĂ€umlichkeiten des Arbeitgebers, um den „echten“, persönlichen Austausch mit Kollegen zu haben. Der andere liebt die FlexibilitĂ€t und arbeitet auch gerne mal im Homeoffice, um beispielsweise fernab vom GroßraumbĂŒro konzentrierter Arbeiten zu können. Je individueller MitarbeiteransprĂŒche sind, desto flexibler muss sich der Arbeitgeber hinsichtlich des Arbeitsortes prĂ€sentieren. Unternehmen, die Mitarbeitern die FlexibilitĂ€t und Freiheit einrĂ€umen, selbstbestimmt und eigenverantwortlich ĂŒber den bevorzugten Arbeitsort zu entscheiden, erhöhen ihre AttraktivitĂ€t als Arbeitgeber. Im Ergebnis erhöhen sich die Mitarbeiterzufriedenheit und die Zahl der Bewerber.

2. Homeoffice senkt die Reisekosten

Wenn Reisen einem beruflichen Zweck dienen, sprich man von GeschĂ€ftsreisen oder auch Dienstreisen. Dazu zĂ€hlen beispielsweise GeschĂ€ftstermine in anderen StĂ€dten oder LĂ€ndern und der Besuch von Kunden, Kongressen und Events. Die Ausgaben fĂŒr Fahrten, FlĂŒgen, Übernachtungen und Verpflegung können sich schnell auf mehrere Hundert Euro summieren. Laut Statista betrugen im Jahr 2018 die durchschnittlichen Kosten pro Tag und Person auf GeschĂ€ftsreisen in Deutschland 162 Euro.  

Es wĂ€re nicht richtig, davon auszugehen, dass Mitarbeiter im Homeoffice keine GeschĂ€ftsreisen tĂ€tigen wĂŒrden. Jedoch lĂ€sst sich die Tendenz beobachten, dass Mitarbeiter in dezentral organisierten Arbeitsstrukturen ĂŒber mehr Ressourcen verfĂŒgen, um GeschĂ€ftsreisen zu vermeiden. Zu den Ressourcen zĂ€hlen die softwarebasierte Infrastruktur wie etwa Projektmanagementtools, Kollaborations- und Kommunikationsplattformen. Organisationen, die bereits Projekte agil managen und interne Meetings im virtuellen Raum umsetzen, verfĂŒgen automatisch ĂŒber einen höheren digitalen Reifegrad. Entsprechend genießen virtuelle Meetings in der Belegschaft eine höhere Akzeptanz und Verbreitung. GeschĂ€ftsreisen finden nur dann statt, wenn Sie einen echten Mehrwert schaffen.

3. Mit Homeoffice zur nachhaltigen Organisation

WĂ€hrend des Corona-Lockdowns arbeitete laut Bitkom jeder zweite BerufstĂ€tige ganz oder zumindest teilweise im Homeoffice. In Folge konnten Mitarbeiter ihre Autos stehen lassen und GeschĂ€ftsreisen auf ein absolutes Minimum reduzieren. DarĂŒber freut sich das Klima, denn rund 20 Prozent des CO2-Ausstoßes werden in Deutschland im Verkehrssektor verursacht – zum großen Teil durch den Berufsverkehr und die GeschĂ€ftsreisen. Die durch Homeoffice herbeigefĂŒhrte CO2-Einsparung spiegelt sich in der Nachhaltigkeitsbilanz eines Unternehmens.

Nachhaltige Unternehmen profitieren mehrfach vom modernen Arbeitsorganisationsstrukturen: JĂŒngere Talente interessieren sich vornehmlich fĂŒr potenzielle Arbeitgeber, die im Kontext Nachhaltigkeit und Ökologie etwas vorzuweisen haben. FĂŒr nachhaltige Homeoffice-Organisationen ist das eine echte Chance im Kampf um die Besten. Nicht nur aus HR-Sicht, sondern auch marketingseitig lĂ€sst sich Homeoffice argumentieren: Nachhaltige Unternehmen können im Markt höhere Preise durchsetzen und sich im Wettbewerb besser behaupten. Voraussetzung ist selbstverstĂ€ndlich die klare und transparente Kommunikation.

4. Homeoffice erhöht die ProduktivitÀt

Wenn Mitarbeiter alleine von Zuhause arbeiten, können sie sich definitiv besser auf ihre Arbeit konzentrieren. Vor allem Mitarbeiter mit GroßraumbĂŒroerfahrung wissen die Ruhe zu schĂ€tzen. Tastaturgeklacker, laute Telefonate und Gejubel am Kickertisch können akustische Störquellen sein und die LeistungsfĂ€higkeit beeintrĂ€chtigen. Nicht selten stehen Kollegen am Schreibtisch, um mal „kurz“ was zu fragen oder zu besprechen und nicht selten dauern diese kurzen Meetings dann doch lĂ€nger. 

Spontane Meetings sind im Homeoffice (hoffentlich) eher die Ausnahme. Im Gegenteil: Telkos und Videokonferenzen werden meist terminiert und im Vorfeld besser organisiert. „Kurze“ Fragen werden in der Regel schriftlich per E-Mail formuliert und stören nicht den geplanten Arbeitsablauf im Homeoffice. Gleichzeitig werden Arbeitsziele und -ergebnisse besser dokumentiert und bereitgestellt, als es im persönlichen GesprĂ€ch passieren wĂŒrde. 

Mitarbeiter, die im privaten Raum arbeiten, können sich den Arbeitsraum individuell gestalten, die Raumtemperatur nach eigenen WĂŒnschen regulieren und dann durchlĂŒften, wenn es nötig ist. Die eigenverantwortliche Gestaltung der Arbeitsumgebung und Organisation des Arbeitsablaufs erhöht die LeistungsfĂ€higkeit der Mitarbeiter. Eine jĂŒngst veröffentlichte Befragung vom Fraunhofer-Institut fĂŒr Angewandte Informationstechnik bestĂ€tigt die erhöhte ProduktivitĂ€t der Mitarbeiter im Homeoffice. Demnach fĂŒhlen sich knapp 40 Prozent der Befragten produktiver als bei der Arbeit vor Ort.

5. Homeoffice bietet skalierbare BĂŒroflĂ€chen

Seit Corona sind Unternehmen angehalten MindestabstĂ€nde zwischen den ArbeitsplĂ€tzen sicherzustellen – zum Schutze der Gesundheit der BeschĂ€ftigten. Der gebotene Abstand benötigt deutlich mehr BĂŒroflĂ€che. BĂŒroflĂ€che, die nicht zur vorhanden. Das Zuhause der Mitarbeiter stellt eine schnell umsetzbare Option dar, die ArbeitsfĂ€higkeit unter der Maßgabe des Schutzes der Mitarbeitergesundheit sicherzustellen.

Am Beispiel von Contact-Centern lĂ€sst sich das Problem der knappen FlĂ€che einfach veranschaulichen: In einem Contact-Center mit 400 Mitarbeitern (Agents) kann aufgrund der Corona-BeschrĂ€nkung nur noch rund die HĂ€lfte der Mitarbeiter vor Ort arbeiten. Gleichzeitig nimmt das Anrufervolumen in den Contact-Centern massiv zu, da lokale GeschĂ€fte und Filialen geschlossen haben. Die KapazitĂ€t mĂŒsste eigentlich sogar auf 600 Mitarbeiter erhöht werden, um dem Serviceanspruch gerecht werden zu können. Stattdessen stehen nur 200 ArbeitsplĂ€tze in den RĂ€umlichkeiten des Contact-Centers zur VerfĂŒgung. Das Dilemma der knappen BĂŒroflĂ€che lĂ€sst sich durch die systematische Umsetzung von Homeoffice lösen, indem Call-Center Agents nicht im Contact Center vor Ort arbeiten, sondern in den eigenen vier WĂ€nden Zuhause. Damit lĂ€sst sich die nötige ArbeitsflĂ€che quasi skalieren – im Sinne der Gesundheit der Mitarbeiter. Dabei kann der mobile Arbeitsplatz zumindest theoretisch an unterschiedlichsten Orten sein. Der Wegfall des Pendlerverkehr fĂŒhrt ĂŒbrigens laut DIW dazu, dass die Ansteckungsgefahr mit einem Virus abnimmt.

Doch nicht nur der Schutz der BeschĂ€ftigen ist Unternehmen wichtig, sondern auch die Senkung der BĂŒromieten. Zahlreiche mittelstĂ€ndische Unternehmen und Konzerne denken darĂŒber nach, die BĂŒroflĂ€chen dauerhaft zu reduzieren, um Kosten einzusparen. Diesem Thema widmet sich die ARD in der Sendung plusminus  mit einem Beitrag.

Immer mehr Menschen wollen im Homeoffice arbeiten - aber nicht jeder!

Homeoffice hat nicht nur Vorteile, sondern auch Risiken und Schattenseiten. Nicht jeder Job ist im Home-Office ausfĂŒhrbar und nicht jeder Mitarbeiter ist dafĂŒr geeignet. Jobs, bei denen die persönliche Anwesenheit zwingend erforderlich ist, sind fĂŒr das Arbeiten von zu Hause eher ungeeignet. Wie produktiv und motiviert ein Mitarbeiter im Homeoffice ist, hĂ€ngt u.a. vom Persönlichkeitstyp des Mitarbeiters ab. Mitarbeiter mit mangelnder Selbstdisziplin sind fĂŒr das Homeoffice weniger geeignet oder brauchen einen entsprechenden FĂŒhrungsstil.  

Nicht jeder Mitarbeiter fĂŒhlt sich im Homeoffice wohl. Doch die Akzeptanz und Bereitschaft fĂŒr Work@Home nimmt bei Arbeitgebern und Arbeitnehmern gleichermaßen zu. Mittelfristig lĂ€sst sich prognostizieren, dass der Anteil derjenigen, die gelegentlich oder hĂ€ufig im Homeoffice arbeiten wollen, bei rund 30 bis 35 Prozent liegen wird – also deutlich höher als vor Corona. Das Vorhaben des Bundesarbeitsministeriums ein „Recht auf Homeoffice“ gesetzlich zu verankern, könnte diesem Trends einen weiteren Wachstumsschub verleihen. Insgesamt ein klarer Trend zur hybriden und dezentralen Organisation.

Wir möchten darauf hinweisen, dass wir keine Rechtsberatung anbieten und der vorliegende Artikel lediglich ein Informationsangebot darstellt. Wir ĂŒbernehmen keine GewĂ€hr auf VollstĂ€ndigkeit und Richtigkeit. Des Weiteren haben wir im Artikel aus GrĂŒnden der Einfachheit die mĂ€nnliche Schreibweise der „Mitarbeiter“ gewĂ€hlt. Gemeint sind selbstverstĂ€ndlich Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gleichermaßen. Gleichberechtigung und Vielfalt sind uns wichtig!

Newsletter

Profitieren Sie von unserer Expertise auf den Gebieten Datenschutz & Datensicherheit rund um das Homeoffice und abonnieren Sie jetzt unseren Newsletter. DĂŒrfen wir Sie in unsere Versandliste aufnehmen?

Mit "Senden" bestĂ€tigen Sie, dass Sie mindestens 18 Jahre alt sind und erteilen Ihr EinverstĂ€ndnis, dass die von Ihnen eingegebenen Daten, wie hier und in der DatenschutzerklĂ€rung erlĂ€utert, gespeichert und verarbeitet werden.Â